Demo30. April: Kundgebung am Kotti

April 4, 2022by nvrmnd

Das Kottbusser Tor ist seit Jahrzehnten ein Ort von Migrantinnen, Romnja und Sintezzi, Schwarze Menschen und People of Color. Es ist ein Ort des Widerstands, gegen rassistische Verdrängung indem sich verschiedene von Rassismus betroffenen Communities erfolgreich organisieren. Dieser Ort ist auch seit Jahrzehnten, besonders seit Anfang der 1990er Jahre, ein Hotspot der polizeilichen Willkür, Schikane und Kriminalisierung von Migrantinnen, Romnja* und Sintezzi, Schwarze Menschen und People of Color. Das Kottbusser Tor steht immer im Mittelpunkt von alltäglicher rassistischer Polizeigewalt und Racial Profiling, um Migrantinnen, Schwarze Menschen und People of Color bzw. deren Kinder zu verdrängen, abzuschieben und
zu dämonisieren.
Das rassistische Projekt eine Polizeiwache gerade am Kottbusser Tor einzurichten, hat nicht unmittelbar mehr
Schikane als Folge, dies passiert ohnehin alltäglich, vielmehr ist es eine Machtdemonstration der weißen
Gesellschaft. Polizeigewalt heißt rassistische Kontrollen, Schikane, Beleidigungen, Bloßstellen in der
Öffentlichkeit bis hin zu Körperverletzung und tödlicher Gewalt, die in Deutschland zum alltäglichen
Ausnahmezustand gehören.
Die massive Polizeipräsenz in gesamt Kreuzberg bedeutet in erster Linie eine Kriminalisierung von
Migrantinnen, Romnja und Sintezzi, Schwarze Menschen und People of Color. Der Kotti wurde aus rassistischen Motiven als sogenannter „kriminalitätsbelasteter Ort“ diffamiert, was bedeutete dass die Polizei hier Sonderbefugnisse hat, damit sie unsere Körper beherrschen können. Dies erhöht den Druck auf Schwarze Menschen und People of Color, Migrantinnen, Romnja* und Sintezzi* und andere kriminalisierte
Communities wie Wohnungslose Menschen oder Drogenuser*innen. Durch die geplante neue Polizeiwache
wird die massive Polizeipräsenz und Polizeigewalt legitimiert und verfestigt. Eine weitere Polizeiwache wird zu
einem neuen Grad der Verunsicherung der Communities, die am Kotti leben, arbeiten und Zeit verbringen,
führen.
Wir wollen am 30. April laut werden gegen rassistische Polizeigewalt
und die rassistische weiße Gesellschaft – am Kotti und überall!
Anstatt mehr Polizei fordern wir eine Abkehr von autoritären Lösungsversuchen für soziale Probleme. Mehr
Polizei bedeutet mehr Gewalt! Wir brauchen Ansätze dafür, wie eine gerechte Gesellschaft ohne Polizei
funktionieren kann, in der wirklicher sozialen Zusammenhalt und starke Communities sich selbst organisieren.
Wir fordern, dass im Kottbusser Tor keine Polizeiwache aufgebaut wird und dass dieses Projekt sofort
gestoppt wird!
Kommt am 30. April an den Kotti: es wird ein breites Programm geben mit Live Musik und vielen
verschiedenen Redebeiträgen!
KOP-Berlin ist telefonisch zu erreichen unter: +49 179 544 17 90