Unabhängige KontrollinstanzAufklärung jetzt: Rita Awour Ojunge wurde in Brandenburg tot aufgefunden!

30. Juli 2019by KOP Importer0

https://iwspace.de/2019/07/rita-short-film-scratch/?fbclid=IwAR2E1DdPG_TjgoHo9ioN10Vac_mZNdpx2qV2ZiWAPlHmt5xyjeGzf6K12Jc

„Mitte Juni 2019 wurde Rita Awour Ojunge in Nähe des Dorfes Hohenleipisch in Brandenburg tot aufgefunden, wobei sie bereits seit Anfang April von ihren Angehörigen als vermisst gemeldet wurde. Demnach lagen fast drei Monate zwischen ihrem Verschwinden und dem Fund ihres Körpers in unmittelbarer Nähe der abgelegenen Unterkunft, wo sie zusammen mit anderen geflüchteten Menschen untergebracht war.

Da die bisherige Berichterstattung sehr dürftig und fast ausschließlich in der Lokalpresse stattgefunden hat, haben wir beschlossen uns selbst einen Eindruck von der Situation vor Ort zu machen. Die Polizei hält sich bisher sehr bedeckt in ihren Ermittlungen und es scheint jegliche Erklärung zu fehlen, wie solch ein enormer Zeitraum zwischen der Vermisstenmeldung und dem Fund Ritas Körpers in unmittelbarer Nähe ihrer Unterkunft zustande kommen kann.

Dieser Film soll dem Tod Ritas eine Öffentlichkeit geben und dem Aufruf von International Women* Space und Women in Exile folgen, zu dessen Aufklärungsprozess mit beizutragen. Wir müssen alles erdenkliche tun, um Druck auf die Ermittlungen auszuüben und der Gewalt gegen Frauen und Geflüchtete Sichtbarkeit zu geben. Darüber hinaus ist dieser Fall ein weiteres Zeugnis dafür, wie geflüchtete Menschen in Deutschland nach wie vor von jeglicher sozialen Teilhabe und materieller Selbstständigkeit ausgeschlossen werden.

Unsere Gedanken sind bei Ritas Familie und ihren Freund*innen. BREAK THE SILENCE!

Wir bitten euch um Unterstützung in der Aufklärung des Falles von Rita.
Hinweise und Support an IWS + WOMEN IN EXILE: iwspace@iwspace.de
Presseerklärung von IWS und Women in Exile: https://www.women-in-exile.net/unsere-freundin-rita-awour-ojunge-wurde-in-brandenburg-tot-aufgefunden/
Offener Brief der Bewohner*innen der Unterkunft: https://www.fluechtlingsrat-brandenburg.de/aktuelles/offener-brief-von-bewohnerinnen-der-fluechtlingsunterkunft-in-hohenleipisch

wer wir sind:
Wir sind media from SCRATCH – ein sich neu gegründetes Medienkollektiv aus Berlin. Unsere Absicht ist es eine Plattform für unabhängige Beiträge und Projekte zu öffnen, die sich solidarisch, emanzipatorisch und künstlerisch-investigativ mit ihrem politischen Umfeld auseinandersetzen. Wir arbeiten nach dem DIY-Prinzip, was heißt, dass wir unseren Journalismus abseits von Lohn und materieller Unterstützung praktizieren. Kontakt: media_from_scratch@riseup.net“

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Presseerklärung vom 5. Juli 2019 von International Women* Space und Women in Exile

Sehr geehrter Damen und Herren,
wir sind sehr betroffen Ihnen mitteilen zu müssen, dass der Körper unserer Freundin Rita Awour Ojunge letzte Woche in einem Waldstück in der Nähe ihres Wohnortes gefunden wurde.

Rita wurde bereits seit dem 7. April 2019 von ihrer Familie, ihren Mitbewohner_innen und uns, ihren Freundinnen, vermisst. Mitte Juni wurden die Überreste ihres Körpers in einem Waldstück, das sich nahe der Unterkunft in Hohenleipisch befindet, in der sie mit ihrer Familie wohnte, gefunden. Letzte Woche konnte der gefundene Körper mittels DNA-Test identifiziert und ihr zugeordnet werden.

Wir sind tief betroffen und fassungslos:
Wie kann es sein, dass ihr Körper erst jetzt nach drei Monaten gefunden wurde – in unmittelbarer Nähe ihres Wohnortes? Und das obwohl die Polizei angab, seit dem 25.

April umfangreiche Ermittlungen und Suchaktionen eingeleitet zu haben? Warum ist über ihren Tod nur in den Sozialen Medien und in der Lokalpresse zu erfahren? Warum gibt es über ihren Tod keine Berichterstattung in den öffentlichen Medien? Warum das Schweigen?

Unsere Freundin Rita Awour Ojunge wurde nur 32 Jahre alt, sie lebt seit 7 Jahren mit ihrer Familie in Deutschland. Sie befand sich im Asylverfahren. Aufgrund der rassistischen deutschen Asylgesetze war sie gezwungen isoliert in der Geflüchtetenunterkunft Hohenleipisch zu leben, wo sie seit Jahren auf eine Entscheidung in ihrem Asylverfahren wartet.
Sie hinterlässt einen 2-jährigen und einen 4-jährigen Sohn.

Wir bitten Sie über ihren Tod in ihren Medien zu berichten und über die Umstände ihres Todes Nachforschungen zu betreiben.
Brechen wir das Schweigen!

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