1. Teil: https://www.instagram.com/reel/CrMCL3HIvmW/
2. Teil: https://www.instagram.com/reel/CrMGOB_ocFa/
Immer wieder kommen Menschen durch polizeiliche Maßnahmen zu Tode. Nicht nur durch Schüsse, wie zuletzt Mouhamed Dramé im August 2022, sondern auch durch Polizeieinsätze, bei denen Menschen ersticken, weil sie auf dem Bauch liegend fixiert werden, oft noch mit einem Knie auf dem Kopf oder im Nacken. Die meisten Menschen kennen Eric Garner und George Floyd, zwei Schwarze US-Amerikaner, die während eines Polizeieinsatzes erstickt sind, weil Polizeibeamt:innen sie minutenlang mit einem Knie im Nacken fixiert hatten.
Aber auch in Deutschland wenden Polizeibeamt*innen diese Zwangsmaßnahmen an. So kam es beispielsweise im August 22 im Wrangelkiez zu einem Polizeieinsatz, bei dem ein Beamter der BPE minutenlang auf dem Nacken des 24-jährigen Schwarzen Bubacar G. kniete, bis dieser das Bewusstsein verlor und ins Krankenhaus gebracht werden musste. Bubacar G. überlebte den Einsatz glücklicherweise. Anders war es im Fall des 64-jährige Kupa Ilunga Medard Mutombo aus Spandau, der an Schizophrenie litt. Die Polizei wurde gerufen, weil sich Kupa Ilunga Medard Mutombo in einer psychischen Ausnahmesituation befand und in die Psychiatrie gebracht werden sollte. Aussagen zufolge wurde er von Polizeibeamten auf dem Bauch liegend fixiert und verlor das Bewusstsein, nachdem ein Beamter auf seinem Nacken gekniet hatte. Kupa Ilunga Medard Mutombo verstarb nach 3 Wochen im Koma im Krankenhaus. Im Obduktionsbericht ist als Todesursache ein durch „Sauerstoffmangel bedingter Hirnschaden“ angegeben.
Dass eine Fixierung in Bauchlage lebensgefährlich ist und zum „lagebedingten Erstickungstod“, so der Polizeijargon, führen kann, ist seit vielen Jahren auch innerhalb der Polizeibehörden bekannt. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen dies, an den Polizeischulen ist das Thema Teil der Ausbildung. Polizeibeamt*innen lernen, dass diese Art der Fixierung lebensgefährlich ist. Trotzdem kommen immer wieder Menschen dadurch zu Tode, besonders oft sind Schwarze Menschen, PoC und Menschen mit psychischen Erkrankungen davon betroffen.
Warum werden solche Praktiken weiter in polizeilichen Maßnahmen angewendet? Warum kommt es trotzdem immer wieder zu Todesfällen durch Ersticken als Folge polizeilicher Fixierungen? Warum laufen die Ermittlungen gegen die beteiligten Beamt*innen immer wieder ins Leere?
Mit:
Armin Grimm (Rechtsanwalt)
Zefania Mundzik (Betroffener von Polizeigewalt)
Biplab Basu (Reach Out/KOP)
Mehr Infos: https://kop-berlin.de/veranstaltung/let-us-breathe
Presse: https://taz.de/Debatte-ueber-toedliche-Polizeigewalt/!5926222/