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Welche Rolle spielen Gerichtsprozesse bei der Aufarbeitung von Rassismus – welche Rolle spielt Rassismus im Gerichtssaal? Der Gerichtssaal ist der Ort, an dem symbolisch der Kampf um das Recht ausgetragen wird, aber auch der Ort, an dem die Machtverhältnisse sichtbar werden, die in die Rechtsordnung
eingeschriebenen sind: Wer klagt wen und wofür an? Was wird verhandelt, welchen Fragen wird (nicht) nachgegangen? – Aber wie verhält es sich mit diesen Machtverhältnissen, wenn Recht und Rassismus im Gerichtssaal aufeinander treffen: Verhandeln bzw. thematisieren Verfahrensbeteiligte Rassismus während eines Prozesses überhaupt – und wenn ja, in welcher Form? Welche (strukturellen) Hürden können sich bei der Thematisierung von Rassismus stellen? Was bedeutet ein solcher Prozess für die Betroffenen? In welchem gesellschaftlichen Rahmen findet er statt? (Inwiefern) Wird individueller aber auch struktureller Rassismus im Gerichtssaal selbst sichtbar? Und schließlich: können Prozesse einen Beitrag zur Aufarbeitung von individuellem und strukturellen Rassismus
leisten – können sie informieren oder sensibilisieren? Anhand von Beispielen verschiedener Ebenen (NSU-Prozess, Prozesse von Betroffenen „alltäglicherer“ Formen rassistischer Gewalt/Übergriffen/Behördenhandeln) wollen wir diesen Fragen in der Diskussionsrunde nachgehen.
Es diskutieren: