UncategorizedGrußwort von UNEafro nach Berlin zum Internationalen Tag gegen Polizeigewalt am 15 März 2015

UNEAFRO-Brasil

UNEAFRO-Brasil: Volksbildung für Schwarze und Arbeiter_innen

Schluss mit Polizeigewalt!

Mord ist in Brasilien die Haupttodesursache unter Jugendlichen zwischen 15 und 29 Jahren. Besonders Schwarze männliche Jugendliche, Bewohner der Randbezirken und der Großstadtregionen sind davon betroffen. Daten des Gesundheitsministeriums zeigen, dass über die Hälfte der 49.932 seit 2010 in Brasilien Ermordeten, Jugendliche sind. Davon sind 76,6% schwarz und 91,3% männlich.
Die Zahl der Morde in Brasilien ist höher, als die in von Kriegen betroffenen Ländern. Die Zahl der Morde, die von Polizisten verursacht werden, ist mit jeglicher demokratischen Erfahrung unvereinbar. Offizielle Dokumente zeigen ohne Scham, Körper, Massenfestnahmen und von Polizisten verübte Folter. Obwohl soziale Bewegungen, offizielle Recherche-Stellen und sogar internationale Organisationen dies permanent an den Pranger stellen: nichts hat es geschafft, den mörderischen Charakter des Brasilianischen Staates und seiner Strafverfolgungsbehörden aufzuhalten.

Die großen Brasilianischen Medien berichten zwar über den Aufstand Schwarzer Gruppen in den USA wegen der Polizeigewalt in diesem Land. Sie blenden die Gräueltaten der Brasilianischen Polizei jedoch aus. Im Gegenteil, sie nutzen den Schmerz von Schwarzen und Armen um Quoten zu steigern, inszenieren und banalisieren den Tod, indem sie das Schweigen des Toten als Beweis für die Unschuld des Mörders darstellen.

Soziale Bewegungen im Allgemeinen und besonders die Schwarze Bewegung decken die Gewalt gegen schwarze Jugendliche auf und organisieren sich seit Jahren in täglichen Aktionen gegen diese Gewalt in Sao Paulo. Aus der Koordination verschiedener Bewegungen, wurde das „Komitee zur Bekämpfung des Genozids an Schwarzen, armen Jugendlichen vom Stadtrand“ gegründet, eine Front, zu der UNEAFRO auch gehört.

Unsere Aktionen versuchen die Gewalt in unserer Gesellschaft zu verringern. Sie bestehen hauptsächlich aus Bildung und Ausbildung von Jugendlichen in armen Gemeinden. Wir versuchen, die Jugendlichen als Protagonisten zu fördern und den Schwarzen, armen und städtischen Jugendlichen, die in ihren Ursprungsgemeinden Führungspotential haben, Bildungsangebote zu machen. Wir organisieren Volksbildungsgruppen, die auf die Prüfungen zum Universitätszugang vorbereiten. Zugang auf die freien Plätze in den staatlichen, kostenlosen Universitäten, an denen mehrheitlich Weiße Jugendliche aus der Mittel- und Oberschicht studieren. Wir organisieren auch Kurse, die auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und folglich auf die sozialen Verwundbarkeiten, die die Jugendlichen vor allem durch ethnische, soziale und geschlechtliche Unterdrückung erleben. Wir fördern auch Aktionen, um die institutionelle Gewalt und die strukturellen Ungleichheiten zu bekämpfen.

Wir nutzen diese Einladung der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt , die uns sehr geehrt hat, um unsere Genossinnen und Genossen in dem internationalen Kampf für gerechtere, weniger gewalttätige Gesellschaften, die die Vielfalt in der Suche nach Gleichheit respektieren, zu grüßen. Wir hoffen, dass der Internationale Tag gegen Polizeigewalt Debatten über die Aktionen des Staates fördert und die Organisationen, die diesen Kampf führen, näher bringt.

Wir grüßen solidarisch insbesondere die Nord-Amerikanische Schwarze Bevölkerung, die eine Lehre in Menschlichkeit erteilt, indem sie sich in Massen für das Recht auf Leben mobilisiert!

Unsere Solidarität gilt auch den Familien der Dutzenden von Student_innen, die durch die Armee in Mexiko verschwunden sind.

Unsere Solidarität mit den Bevölkerungen afrikanischen Länder, die gewaltig unter den sozialen Ergebnissen des Kolonialismus und des Neo-Kolonialismus leiden, sowohl durch Waffen als auch durch das fast nicht existierende Gesundheitssystem, das Tausende zum Tod, jetzt auch noch durch einen Ebola-Ausbruch, führte.

Unsere Solidarität mit den Immigrant_innen und ihren Nachkommen, die in Europa leben, dieses aufbauen und oft dafür als Belohnung das Misstrauen
und die Gewalt der Staaten abbekommen. Unsere Solidarität gilt den Opfern des verschleierten Rassismus der Deutschen Polizei und der Gesellschaft.

Vor allem, nutzen wir die Einladung und die internationale Aufmerksamkeit, um unsere Solidarität mit den Familien der Opfer des Brasilianischen Staates zu äußern. Wir trauern und kämpfen neben den Müttern, die den Tod ihrer Kinder beweinen. Weil alle Tränen das Recht auf Gerechtigkeit haben. Alle!

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