In den vergangenen Jahren kam es nach Angaben von Berliner Beratungsstellen immer wieder zu harten Polizeieinsätzen in Einrichtungen der Jugendhilfe. Erneute Empörung löste jetzt ein Vorfall in einer Unterkunft in Reinickendorf aus.
Das Vorgehen der Polizei bei einem Einsatz in einer Jugendhilfeeinrichtung in Reinickendorf hat ruft derzeit Empörung bei Berliner Hilfsorganisationen, Sozialarbeitern und dem Jugendhilfeträger hervor. Nach Auffassung des Flüchtlingsrates in Berlin, der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP) und der Beratungsstelle Reach Out war eine Gruppe von vier Polizeibeamten bei dem Einsatz im November mit unverhältnismäßiger Härte gegen einen 19-jährigen Geflüchteten vorgegangen.
In einer Mitteilung von Freitag beschreiben die Organisationen, wie sich der Einsatz in Reinickendorf aus Sicht des Jugendhilfeträgers und des Betroffenen abgespielt hat.
Demnach klingelten Polizisten in Zivil am 11. November gegen 10 Uhr an der Tür einer Wohngemeinschaft der Jugendhilfeeinrichtung. „Noch bevor der Jugendliche A. öffnen konnte, wurde die Tür von außen ausgehebelt und vier Polizeibeamt*innen drangen ‚laut und aggressiv‘ (O-Ton von A.) in die Wohnung ein.“ weiterlesen