Gemeinsame Erklärung der KOP Berlin und der Berliner Roten Hilfe:
Bei vielen Protestaktionen unter anderem von Palestine Speaks oder am ersten Mai dieses Jahres, waren viele Teilnehmer:innen und Genoss:innen mit einer enormen Polizeigewalt konfrontiert. Diese richtete sich einerseits gegen die linken und emanzipatorischen Proteste, da der Staat reflexartig auf solidarische Perspektiven mit Knüppel, Pfefferspray und Freiheitsentzug antwortet. Und anderseits kam die systematische und rassistische Polizeigewalt wieder zum Vorschein.
Diese Gewalt ist kein Produkt einzelner Beamt:innen sondern ist ein gewaltvolles System. Dabei hat sie viele unterschiedliche schwerwiegende Folgen. Die bloße Erscheinung von PoC, Schwarzen Menschen und migrantisierten Personen auf Straßen und auf öffentlichen Plätzen wird kriminalisiert, die Polizei schiebt ab, Faschos können weiter morden oder Anschläge verüben, Rechte Polizist:innen sammeln Munition und Adressen für den Tag X, und die dokumentierten Todesfälle in Polizeigewahrsam, der Death in Custody Kampagne werden jedes Jahr steigen.
Als KOP und Rote Hilfe Berlin sind wir solidarisch, mit allen Personen die rassistische Polizeigewalt und Repression erfahren haben, sowie mit allen Genoss:innen, die diese bekämpfen.
Wenn beispielsweise der SPDler und Berliner Innenminister Andreas Geisel immer noch keinen Zusammenhang sehen möchte zwischen der Kriminalisierung von Shischabars und dem Attentat von Hanau, dann wird klar, dass eine Veränderung der jetzigen Polizei keine freiwillige sein wird, und diese nur von außerhalb erreicht werden kann.
Nur durch vielfältigen und nachhaltigen gesellschaftlichen Druck wird sich was ändern. Besonders wichtig dabei ist der starke und solidarische Protest auf den Straßen und eine fortwährende und flächendeckende Einmischung bei rassistischen und repressiven polizeilichen Maßnahmen.
Die Polizei und Justiz reagieren darauf mit Repression und kriminalisieren Antirassismus und Antifaschismus, um solidarische Aktionen zu unterbinden. Wir dürfen uns davon nicht einschüchtern lassen, weder als Betroffene, noch als Außenstehende.
Meldet euch bei uns, der KOP, wenn ihr rassistische Polizeigewalt erfährt. Wir bieten Beratungen und ggfs. finanzielle Unterstützung durch Rechtshilfefonds. Ihr erreicht uns unter
info@kop-berlin.de II 0049 179 544 17 90
Wenn ihr durch euer solidarisches Handeln oder beispielsweise bei der Teilnahme an linken Protesten Stress mit Bullen und Staatsanwaltschaft bekommt, meldet euch bei uns, der Roten Hilfe. Wir beraten euch zu Strafbefehlen und ähnlichem, sowie zu anderen Repressionsthemen. Gerne könnt ihr auch bei uns einen finanziellen Unterstützungsantrag stellen, wenn ihr von staatlicher Repression betroffen seid. Mehr dazu findet ihr auf unserer Webseite: https://www.berlin.rote-hilfe.de
Unsere Sprechstunden sind:
Stadtteilladen Lunte (Neukölln)
Weisestraße 53, 12049 Berlin
jeden Mittwoch 18.30 bis 19.30 Uhr
Scherer 8 (Wedding)
Schererstraße 8, 13347 Berlin
jeden Dienstag um 19 Uhr
Ladenprojekt association 14a (Kreuzberg)
Eingang des Second-Hand-Buchladens Müßiggang
Oranienstr. 14a (Heinrichplatz), 10999 Berlin
jeden 2. & 4. Donnerstag um 18 Uhr
In manchen Fällen mag der Austausch mit beiden Gruppen hilfreich sein. Als KOP und Rote Hilfe Berlin, wollen wir niemanden mit Polizeigewalt und Repression alleine lassen. Wir lassen uns nicht einschüchtern und rufen zur gegenseitigen Unterstützung aus.
No Justice No Peace. Fight the Police.