Racial ProfilingProzess gegen Polizeibeamte wegen gefährlicher Körperverletzung

Am späten Nachmittag des 25. Mai 2010 steht B. am Tempelhofer Damm und telefoniert. Völlig unvermittelt wird er von einigen Männern angegriffen, die aus einem Wagen springen. Einer reißt ihm das Handy aus der Hand, ein anderer wirft ihn zu Boden. Erst geht B. von einem Neonazi-Angriff aus, doch als ihm plötzlich Handschellen angelegt werden, wird ihm gewahr, dass es sich bei den Angreifern um Polizisten handelt. Einer der Männer kniet auf seinem Rücken, so dass er keine Luft mehr bekommt. Man befiehlt ihm nicht zu sprechen. Er wird vom Boden hoch gezerrt und in einen parkenden PKW gestoßen. Man durchsucht seine Jacke nach Personalien. B. versteht all das nicht. Nun kommen weitere Polizeiwagen hinzu, mit weiteren Beamten. Nach einiger Zeit werden seine Handschellen geöffnet und man weist ihn an zu gehen. Auf seine Frage, warum er geschlagen wurde, antwortet ein Beamter aggressiv: „Wir haben jemanden gesucht, du hast hier gestanden und mit dem Handy telefoniert, in dem Moment hast du uns angeschaut und das war verdächtig.“ Und auf die Frage hin, ob das normal sei, was man mit ihm gemacht hätte, antwortete ein weiterer Beamter: „Ja, das ist normal!“.

Zwei der Polizeibeamten stehen jetzt vor dem Amtsgericht als Angeklagte und müssen sich für „Körperverletzung im Amt“ und andere Straftaten verantworten.

Datum
02. August 2011
Zeit
09. Uhr
Ort
Amtsgericht, Raum D113
Wilsnacker Straße 4
D-10559 Berlin

B. braucht unsere Solidarität und moralische Unterstützung auch bei der Verhandlung.

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