Essay zum 1. Podcast zur unaufgeklärten Ermordung von Burak B.
Podcast RBB
Bis gestern morgen war es mir unklar, wie der Mord an Burak im öffentlich-rechtlichen Radio aufbereitet werden würde. Die Kurzversion auf Radio 1 begann mit einer Begrüßung der Initiative zum 25.Geburtstag Buraks. Die Annäherung an Burak Bektas war respektvoll und vorsichtig. Auch mit einem sehr kritischen Blick zeichnete die Langversion ein ähnlich respektvolles Bild.
Und Miriam Keuter vom RBB konnte ihre damaligen Assoziationen vom „arabisch-türkischen Bandenkrieg“ wenigstens selbst als Klischees wahrnehmen.
Alles wäre überraschend gut, wenn nicht Philip Meinhold am Ende der Langversion seine Vorstellung von Menschen „mit Migrationshintergrund“ präsentieren würde.
Die Opfer und Interviewpartner seien „ganz normale junge Männer“, „aufgeschlossen“, wenn sie sich 10 Minuten verspäteten, hätten sie immer Bescheid gesagt; sie seien weder polizeibekannt noch hätten sie etwas mit Drogen zu tun; Das Einzige woran man ihren Migrationshintergrund erkennen könne, sei, dass sie während der Interviews ins Türkische wechseln könnten.
Das mag gut gemeint sein, nur wieso muß das betont werden? Das ärgert und ich suche in meinem Kopf nach der Möglichkeit, eine Gruppe weißer deutscher Jugendlicher als „ganz normale junge Männer“ zu beschreiben, „aufgeschlossen“; wenn sie sich 10 Minuten verspäteten, hätten sie immer Bescheid gesagt; sie seien weder polizeibekannt noch hätten sie etwas mit Drogen zu tun. Ich finde sie nicht.
Aber auch an Whiteness lässt sich arbeiten. (Übernommen von linksunten.indymedia.org)